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Abschlusspräsentation auf der Universität Wien
1. Juli 2019

Am 1.7. fand eine eine Abschlussveranstaltung statt, in der die bisherigen Ergebnisse von den teilnehmenden ForscherInnen und auch zwei Schülern präsentiert und diskutiert wurden. Ein wichtiger Punkt war, dass das Projekt auch nach dem offiziellen Ende nicht aufhört zu existieren, sondern von den TeilnehmerInnen weiter beforscht und aktiv im Unterricht eingesetzt werden wird. Zu den Zielen wurde geschätzt, dass erreicht wurde, den teilnehmenden SchülerInnen etwas die Angst vor der Komplexität der Unity-Entwicklungsumgebung und vor C# zu nehmen und bei Interesse selbstständig weiter zu programmieren - die beiden anwesenden Schüler waren dafür ein gutes Beispiel und präsentierten ihr neues Rätsel-Spiel. Bei diesem Spiel gehen zwei Spieler auf spezielle Plattformen, um Türen zu öffnen.

Es wurde über die Datenauswertung gesprochen. Bereits analysierte Erhebungen unter SchülerInnen zeigen eine große Erwartungshaltung von 80% der SchülerInnen bezüglich Spieleentwicklung im Informatikunterricht. Nach Berichtigung unrealistischer Vorstellungen (etwa komplexe Spiele wie GTA selbst zu programmieren) und nach dem Projekt waren die Rückmeldungen weiterhin stark positiv, aber etwas weniger stark. Bei dem Forschungsdesign wurde Wert auf erhöhte Validität der Forschungsergebnisse gelegt, etwa durch unterschiedliche Methoden (wie Chatinterviews neben Videoanalyse, Fokusgruppen, Einzelinterviews und Fragebögen) und Iterationen, also eine wiederholte Anwendung der Unterrichtskonzepte in mehreren Klassen. Dabei wurde der Ansatz des Participatory Action Research (Involvierung der ForscherInnen in das Unterrichtsgeschehen und Weiterentwicklung der Unterrichtskonzepte) gewählt. Die Unterrichtskonzepte basieren maßgeblich auf Ideen von Lave und Wenger: communities of practice. Dabei wird auf Teamwork und gegenseitiges Helfen und schrittweise Einführung in die Praxis durch Handlungsorientierung fokussiert. Es wurde die sehr gute Eignung für Wahlpflichtfach und Begabte hervorgehoben, da das Projekt zu weiteren selbstständigen Tätigkeiten anregt und Ressourcen eröffnet.

Die Ergebnisse der Chatinterviews und das Grundlagentutorial wurden präsentiert, das Basiswissen hauptsächlich zu C# vermitteln soll, auf dem andere Tutorials wie BouncyFant aufbauen können. Ein weiteres Tutorial wurde vorgestellt: Space Asteroids. Es baut auf das Wissen von BouncyFant auf. Dabei wird dieses klassische Spiel komplettiert (Verhalten der Asteroiden etwa) und erweitert um Power-Ups etc. Das Lernkonzept basiert darauf, fehlende Teile zu ergänzen. Bei den SchülerInnen kam es gut an und die schnelle Verfügbarkeit des eigenen Spiels am Handy motivierte zusätzlich.

Neben der Webseite für das Projekt und die Materialien wurden die Lizenzbedingungen gezeigt, die es jedem ermöglichen sollen, von dem Projekt zu profitieren, mitzuarbeiten oder es für sich anzupassen.

Ein weiterer Beitrag thematisierte die Analyse anhand der Self-Determination Theory. Dabei geht es unter anderem um das Bedürfnis nach Meisterschaft, motivierende Zusammenarbeit und dass intrinsisch motivierte SchülerInnen sich kompetenter fühlen.

Auch gab es Forschungsergebnisse zu dem Kompetenz-Test bezüglich dem Lehrplanteil "Algorithmen verstehen und implementieren", also hauptsächlich die C#-Teile des Projektes. Dabei wurde bemerkt, dass dieser Test einen Teil der Leistungen innerhalb des Projektes nicht abdeckt, wie etwa grafische Gestaltung und das Erlernen komplexer Entwicklungsumgebungen. Außerdem wurde festgestellt, dass bei einem anstrengenden Test, der aber nicht zur Note beiträgt, die Motivation, ihn ordentlich zu machen, beschränkt war.

Wichtig für das Projekt waren und sind entsprechende Publikationen der Analysen und Ergebnisse etwa auf edMedia 2019, Educon und am Informatiktag in Wien.